Unsere e-Bike Redakteurin Jenny Janson entschied sich dazu endlich vom Auto aufs e-Bike umzusatteln. Das Gefährt ihrer Wahl war das neue Vado SL von Specialized. Wie es ihr mit dieser Wahl ergangen ist und wie sie das tägliche Pendeln mit dem e-Bike physisch und psychisch wahrgenommen hat, hat sie uns in ihrem Langzeit-Erfahrungsbericht geschildert:
Das Motorensystem meiner Wahl – Specialized SL 1.1
Im Vado SL fand ich den perfekten Motor für meine Zwecke – den Specialized SL 1.1 Antrieb. Dieser Motor wurde von Mahle, einem deutschen Automobilzulieferer und Specialized entwickelt. Mahle liefert die Hardware, Specialized die Software mit Motorabstimmung, Fahrgefühl und so weiter. Dieser Motor gehört zu den leichtesten auf dem Markt, mit 1,95 Kilogramm ist er nicht nur leicht, sondern auch so klein, dass er auf den ersten Blick gar nicht wahrnehmbar ist.
Gleiches gilt für den Akku – mit nur 320 Wh ist der Akku fest im Unterrohr verbaut und besitzt ebenfalls so kleine Einbaumasse, dass der Rahmen nicht klobiger wirkt als bei einem robusten unmotorisierten City e-Bike – schliesslich ist die Optik ja auch nicht so unwichtig! Bei einer ersten Probefahrt konnte der Motor mich dann schlussendlich überzeugen und meine Bedenken komplett zerstreuen.
Denn auf dem Papier ist der SL 1.1 eher spärlich ausgestattet: 35 Nm sind nur ein Bruchteil dessen, was andere Motorenhersteller liefern und 320 Wh reichen bei eben diesen Motorsystemen auch nicht so lange. Anders der SL: die 35 Nm fühlen sich durch eine geschickte Motorsteuerung an wie 50 oder 60 Nm und schnell wurde deutlich, dass die 320 Wh doch sehr viel länger reichen würden als gedacht. Und falls die Akkukapazität doch nicht reichen sollte, hätte ich ja immer noch die Möglichkeit, einen Range Extender (also einen zusätzlichen 160 Wh) Akku auf dem Unterrohr zu befestigen, was der Optik bei diesem Bike übrigens nicht schadet, da der Zusatzakku in den Flaschenhalter passt!
Ein e-Bike Motor für sportlich ambitionierte Fahrer
Was ich bereits bei meiner ersten Probefahrt auf dem SL richtig super fand, war die Eigenschaft des Antriebs, mich selbst zu pushen. Denn in den untersten beiden Modi ist die Unterstützung wirklich subtil, erst in der dritten Stufen werden die 35 Nm (die gefühlten 50-60 Nm) erst richtig wahrnehmbar.
Dies und die absolut natürliche Abstimmung in Kombination mit dem fast nicht vorhandenen Tretwiderstand führen dazu , dass ich als Fahrer wesentlich mehr eigene Power eingebracht habe, als bei anderen Systemen.
Und genau das hatte ich ja gesucht, denn ich wollte fitter, schlanker, trainierter und gesünder werden. Das Vado SL entpuppte sich also schnell als e-Bike für aktive Fahrer – perfekt für meine Pläne!
Das Vado SL – gemacht für den Sport!
Schon beim ersten Betrachten unterstreicht auch die Optik des Vado SL den sportlichen Anspruch des Motors und damit auch des Bikes. Der schmale, fast schon drahtige Rahmen erinnert tatsächlich ein wenig an einen Sprinter. Der Fahrer sitzt sportlich gestreckt auf dem Bike – nicht so sehr wie auf einem Rennrad, aber doch schon sehr viel sportlicher als auf anderen Urban e-Bikes.
Das sich nach hinten verjüngende Oberrohr gibt dem Vado SL eine zusätzliche Dynamik, die in dem Farbverlauf von Blau zu schwarz ihren Höhepunkt findet. Schmale eng an den Reifen anliegende Schutzbleche verschmelzen fast mit den ebenfalls sehr schmalen, für die Strasse profilierten Reifen und die 12-Gang Kettenschaltung von Shimano unterstreicht den sportlichen Eindruck noch einmal.
Die Vado SL Varianten
Auch wenn für meine Zwecke die Equipped Version des Vado SL, also die Modellvariante mit Schutzblechen und Gepäckträger absolut sinnvoll war, gibt es das Vado SL auch in der „nackten“ Variante – falls ihr also mehr Wert auf Sportlichkeit und weniger auf Alltagstauglichkeit legt! Hier findet ihr alle Varianten des Vado SL.
Ein Selbstversuch – was macht tägliches e-Bike fahren mit mir?
Nun, nachdem ich das perfekte Gefährt für meinen Arbeitsweg gefunden hatte, startete ich meinen Selbstversuch mit Höhen und Tiefen. Ob und wie mich das Vado SL dabei unterstützt hat, wie oft ich meinem inneren Schweinehund tatsächlich gegenüberstand und welche Auswirkungen des e-Biken auf meinen Körper und meinen Geist hatte, möchte ich euch gerne in den folgenden Artikeln vorstellen.